Der Oberfränkische Jakobsweg
Meditation zur 9. Etappe: Kalchreuth – Nürnberg
„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt ...“ (Hebr 13,14) Am Ziel – und doch noch nicht.
Der Jakobsweg wird mir zum Symbol des eigenen Lebensweges: Ich bin ein Pilger. Ich bin unterwegs zum Ziel meines Lebens.
Mit der Kirche St. Jakob in Nürnberg ist das Ziel der oberfränkischen Jakobswege erreicht. Wir sind am Ziel – und sind es doch nicht: Sogleich kommen die nächsten Ziele in den Blick – bis hin zum Fernziel Santiago de Compostela. Und wer dann dort ist, ist der am Ziel? Vielleicht geht er noch weiter bis Finisterre. Und dann? Wahrscheinlich ist ein Pilger erst am Ziel, wenn sein irdischer Weg zu Ende geht.
Ein sprechendes Symbol dafür ist Jakobus, wie er uns in der Kunst dargestellt wird: Sein Gewand zum Gehen gerafft. Sein rechter Fuß zum Aufbruch bereit. Seine Augen nach vorne und nach oben, auf den Weg auf Gott hin gerichtet.
So sollt ihr aber das Passa essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen.
(2. Mose 12,8)
Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.
(1. Mose 12,1)
Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.
(Hebräer 13,14)
Vertraut den neuen Wegen,
auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen,
weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen
am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen
in das gelobte Land.
(Gesangbuch Nr. 395)