Der Oberfränkische Jakobsweg
Meditation zur 4. Etappe: Bayreuth – Creußen
Die manchmal finsteren Täler des Lebens. – Die Nähe des erfrischenden Wassers.
Der Jakobsweg wird mir zum Symbol des eigenen Lebensweges: Ich bin ein Pilger. Ich bin unterwegs. Immer wieder wird mir ein Aufbruch und eine neue Etappe zugemutet.
Der Weg durchs Rotmaintal wird mir als Pilger zum Symbol für die Wege durch Täler meines Lebens. Nicht immer geht der Weg im Talgrund. Das wäre auch nicht zu ertragen:
Oft hat sich der Rote Main so tief eingeschnitten, dass man nicht im Tal gehen kann. Man durchquert das Tal und darf es wieder verlassen. Im Talgrund aber ist gleichzeitig das frische Wasser nahe. Ich denke an den Psalm 23 vom guten Hirten, vom finsteren Tal, von der grünen Aue und vom frischen Wasser.
Der HERR ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit
werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben
im Hause des HERRN immerdar.
Oder: „Über sieben Brücken musst du geh’n,
sieben dunkle Jahre überstehn ...“
Zählen Sie einmal unterwegs!*
* Vor St. Johannis die Brücken über die Steinach (1) und über den Roten Main (2), in Eremitenhof die Brücke über den Wunaubach (3), der Schafsteg (4) über den Roten Main, vor der Schlehenmühle der Steg über den Roten Main (5), der Eisensteg bei Ottmannsreuth (6) und die Brücke über den Metzlersbach in Creußen (7).